Großer Schillerfalter (Apatura
iris)
Brecherspitz (MB), 08.07.2003
Großer
Schillerfalter, Männchen an "Batz"
Leithagebirge (Österreich), 27.06.1992
|
Großer Schillerfalter (Apatura
iris), Männchen
Garching, Isarauen (M-L), 01.07.1989
Apatura iris
(Großer Schillerfalter)
Weit verbreitet, Schwerpunkt in den Auwäldern
entlang der Alpenflüsse und der Donau sowie in den Wäldern im mittleren
Alpenvorland. Falter beim "Hilltopping"
im Gebirgsbereich noch bis in 1700m Höhe (Brauneck, Brecherspitz)
beobachtet. Die Falter sind zumeist in den Baumkronen unterwegs und sitzen
an luftfeuchten Tagen gerne vormittags auf Waldwegen, wo sie Mineralstoffe zu
sich nehmen. Erste Männchen Mitte/Ende Juni, letzte Weibchen Anfang
August.
Eiablagebeobachtungen vom 19.07.1998 an die Blattoberseiten von
Salweide (Perlacher Forst, Waldsaum in SO-exposition, nachmittags
beschattet),
Raupenfunde ebendort am 10.10.2004 (mit Gabriel Hermann und Roland Steiner)
und 28.05 2005 (mit Annette v. Scholley-Pfab).
RL D: V RL By: V
Ähnliche Art: Kleiner Schillerfalter. Unterschiede: A. iris hat in der
Hinterflügeloberseite eine zahnartige Ausbuchtung in der weißen Binde;
Unterseite
Flugzeit:
|
11.06.
(1993)
|
-
|
05.08.
(1995)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
1753
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
58
|
8
|
11
|
28
|
4
|
2
|
|
Rang:
|
61 (-/-/39/-/-)
|
|
Kleiner Schillerfalter (Apatura ilia),
Rotschillerform, Männchen
Fischerhäuser, Isarauen (M-L), 05.07.1994
Apatura ilia (Kleiner Schillerfalter)
Weit verbreitet, wärmeliebender als
Apatura iris, Schwerpunkt in Au- und Moorwäldern der
Inn-Isar-Schotterplatten und des Alpenvorlandes. Fehlt in den höheren
Lagen des Alpenvorlandes und im Alpenraum weitgehend, obere Höhengrenze
bereits bei etwa 700m.
Raupenfunde auf Zitterpappel vom 31.05.1992 an einem südostexponierten
Waldrand im Kirchseegebiet, 700m (mit Stefan Lewandowski)
und am 10.10.2004 im Fußbergmoos bei Maisach (mit Gabriel Hermann
und Roland Steiner).
Die Falter ernähren sich von z.B. Fuchs- und Hundekot, Pferdeäpfel,
Kadavern sowie aus Mülleimern, Blütenbesuche wurden 2x an
Riesenbärenklau beobachtet.
Ein Männchen konnte sich nicht mehr vom Steckerlfisch trennen (Garching,
Mühlenpark, Sommer 2006).
Aktuelle Beobachtungen (2005) u.a. aus den Innauen bei Rosenheim
(RO), dem Waldgebiet nördlich von Weihenlinden (RO) und dem Egerndacher
Filz (TS). Den nicht wenigen Beobachtungen der letzten
Jahre zufolge scheint der Bestand des Kleinen Schillerfalters in
Oberbayern derzeit vielleicht sogar eher zu- als abzunehmen.
RL D: 3 RL By: V
Flugzeit:
|
08.06. (2003)
|
-
|
12.08.
(1995)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
700
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
62
|
|
14
|
30
|
6
|
|
|
Rang:
|
63 (-/-/37/-/-)
|
Kleiner Schillerfalter
Fischerhäuser, Isarauen (M-L), 05.07.1994
Kleiner Schillerfalter, Männchen
Garching, Isarauen (M-L), 28.06.1986
|
Kleiner Schillerfalter,
Raupe auf Zitterpappel
Sachsenkam, Kirchseefilze (TÖL), 31.05.1992
Kleiner Schillerfalter
Fischerhäuser, Isarauen (M-L), 05.07.1994
Kleiner Schillerfalter
Blütenbesuch auf Wiesenbärenklau
Fischerhäuser, Isarauen (M-L), 05.07.1994
|
Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla)
Jachenau (TÖL), 13.07.1996
Limenitis camilla
Lechauen bei Langweid (Schwaben), 28.06.2002
Puppe des Kleinen Eisvogel an Roter Heckenkirsche
Freilandfund
Langweid, Lechauen (Schwaben), 14.06.2002
|
Kleiner
Eisvogel (Limenitis camilla) auf Roter Heckenkirsche
Oberschleißheim, Korbinianiwald
(M-L), 30.06.1993
Limenitis camilla (Kleiner Eisvogel)
Weit verbreitet, Schwerpunkt im
Voralpinen Hügel- und Moorland. Obere
Höhengrenze
bereits bei etwa 800m. Im nördlichen und östlichen Oberbayern
offenbar deutlich seltener. Besiedelt laubholzreiche Wälder, die Raupe frisst
ausschließlich an schattig stehenden Büschen der Roten Heckenkirsche. Überwinterung im Hibernaculum. Falterstadium Juni, Juli.
Die Art bevorzugt zur Nahrungsaufnahme
Tier-Exkremente (Fuchs- und Hundekot, Pferdeäpfel etc.), Kadaver und
feuchte Wegstellen. Blütenbesuche konnten an Doldenblütlern,
Skabiosen-Flockenblume, Waldrebe und Wasserdost beobachtet werden. Aufgrund der Lebensraumansprüche geringe Gefährdung.
RL D: 3 RL By: V
Ähnliche Art: Blauschwarzer Eisvogel. Dieser hat auf den Hinterflügeln
nur eine Reihe dunkler Punkte (camilla zwei); reducta kommt aktuell in
Oberbayern nicht mehr vor.
Flugzeit:
|
11.06. (2003)
|
-
|
21.08.
(1997)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
800
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
80
|
10
|
27
|
22
|
6
|
4
|
|
Rang:
|
56 (-/-/45/-/-)
|
Verbreitung des Kleinen Eisvogels in Oberbayern
|
Limenitis
populi (Großer Eisvogel)
Größte einheimische Tagfalterart. Hält sich, mehr noch als
die Schillerfalter, überwiegend im Kronenbereich der Wälder auf. Keine
eigenen Beobachtungen aus Oberbayern. Sehr wenige aktuelle Funde. Frühere Vorkommen z.B. im Bereich der südlichen
Münchener Ebene konnten bisher aktuell nicht
bestätigt werden. Wie weitere Arten mit kontinentaler Hauptverbreitung
auch in anderen Regionen Deutschlands auffallend rückläufig.
Die Raupen
leben insbesondere an Zitterpappeln.
An folgenden früheren Fundorten konnte die Art seit 1960 u.a. nicht
mehr nachgewiesen werden: Isen (Korb; Osthelder, 1925), Gauting (e.l.;
Osthelder;
ZSM),
Großhesselohe (Kranz, 1860; Hansum; Osthelder, 1925), Deisenhofen (Hansum,
in Osthelder, 1925; Daniel, 29.06.1924; ZSM; Wolfsberger, 30.06.1938; ZSM),
Mühlthal im Isartal (Hesse, 05.06.1943, ZSM), Gleißental (Pfeiffer,
17.06.1917; ZSM), Mooseurach (Dannehl, 1920), Mangfalltal (Wolfsberger, ZSM) und Fletzen (Dannehl, 1920).
RL D: 2 RL By: 2 (T/S und Av/A: G)
|
Großer Eisvogel, Männchen, Ober- und Unterseite
Steigerwald (Mittelfranken), 07.06.1997
|
Blauschwarzer Eisvogel, Männchen
Pag, Novalja (Kroatien), 07.08.2000
Limenitis reducta (Blauschwarzer Eisvogel)
Der attraktive Schmetterling
scheint sich so langsam aus
Deutschland zu verabschieden, letzte "Zuckungen" in der
Schwäbischen Alb und am Oberrhein (J. Hensle). Ähnlich wie bei Colias
myrmidone oder Limenitis populi ist der Rückgang durch Lebensraumveränderungen allein nicht zu
erklären.
Nach Osthelder (1925) war er "nur im
südlichen Teil des Gebiets...etwa von München...südlich, im Flachland
sehr zerstreut, in den Gebirgstälern öfter" anzutreffen. Folgende Fundorte
werden in Osthelder (1925) aus Oberbayern genannt: Isartal bei
Großhesselohe und Pullach, Gleißental, Starnberg, Wasserburg am Inn,
Murnau, Kochel, Oberammergau, Raithen, Unterwössen und Nussdorf am Inn.
Auch wenn es verwundert, daß in der ZSM (von einem Ex., das mit Gleißental
beschriftet ist, abgesehen) Belegtiere dazu fehlen und in der damaligen
Nomenklatur mit Limenitis camilla
die heutige Limenitis reducta benannt wurde, so sollten doch die Fundortangaben, die sich sowohl bei Osthelder
(1925) als auch bei Kranz (1860) finden eindeutig auf Limenitis reducta
beziehen und darauf hinweisen, daß diese Art früher im südlichen
Oberbayern vorkam.
Raupe an besonnten Büschen der Roten
Heckenkirsche.
RL D: 2 RL By: D (T/S und Av/A -)
Hier wurde die ältere Literatur offensichtlich nicht berücksichtigt
(Einstufung bei T/S und Av/A unzutreffend)
Blauschwarzer Eisvogel auf Eryngium
Velika Paklenica (Kroatien), 09.08.2000
|
Blauschwarzer Eisvogel
Pag, Novalja (Kroatien), 07.08.2000
Gleißental bei
Deisenhofen (M-L)
Ehemaliger Flugort von
u.a. Großem und Blauschwarzem Eisvogel,
desweiteren Colias myrmidone
und Polyommatus dorylas.
Aktuell noch u.a. Baumweißling und Trauermantel.
Ein ehemals an den Hängen teilweise
aufgelichtetes, geologisch hochinteressantes Trockental, wie so vieles zum
Dunkelwald verkommen.
|
Trauermantel
Lechauen bei Kinsau zwischen Staustufe 8 und 9 (LL), 16.03.2007
Nymphalis antiopa (Trauermantel)
Der Trauermantel hat seinen
Verbreitungsschwerpunkt im Alpenraum. Im Vorland insbesondere in montan
getönten, waldreichen Gebieten angetroffen, des weiteren im Fränkischen
Jura (überall durchwegs Einzelbeobachtungen). Ansonsten wenige Einzelfunde wohl nicht bodenständiger Tiere. Die
Art überwintert im Falterstadium, die Raupen leben u.a. auf schattig
stehenden Salweiden. Dementsprechend geringe Gefährdung. Nahrungsaufnahme konnte bisher lediglich an Fallobst
beobachtet werden.
Die bisher früheste Beobachtung vom 24.04. (2001) wurde 2007 um mehr als
einen Monat unterboten (siehe Bild rechts)!
RL D: V RL By: V
Verbreitung des Trauermantels in Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)
Flugzeit:
|
16.03. (2007)
|
-
|
17.09. (1989)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
900
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
44
|
13
|
14
|
10
|
|
1
|
|
Rang:
|
76
|
|
Trauermantel
Andechs,
Erlinger Torfstiche (STA), 03.04.1997
Trauermantel
München-Feldmoching, Schwarzhölzl (M), 01.05.1996
Raupen des Trauermantels auf einer Salweide
Zillertaler Alpen, Zemmgrund, etwa 1400m (Nordtirol), 16.07.2006
Foto: Martina Katholnig
|
Großer
Fuchs (Nymphalis polychloros)
Andechs,
Erlinger Torfstiche (STA), 10.04.1992
Raupe des Großen Fuchses auf unbestimmter Weide
südlicher
Steigerwald (Mittelfranken), 07.06.1997
Nymphalis polychloros
Geisenfeld, Nöttinger Heide (PAF), 07.04.2006
|
frisch geschlüpftes Männchen vom Großen Fuchs
Steinbergalm, etwa 950m (TS), 18.07.2006
Nymphalis
polychloros (Großer Fuchs)
Der Große Fuchs wurde in Oberbayern jahrzehntelang nur
noch sehr selten beobachtet. Die Gründe
dafür sind unklar. Lediglich drei
eigenen Beobachtungen im Zeitraum 1984 - 2005 stehen bisher etwa 30 Beobachtungen
in 2006 und 2007 gegenüber. Offenbar ist sein Bestand (wie auch in Nordbayern und
Baden-Württemberg) auch in Oberbayern wieder deutlich im Zunehmen.
Funde vor 2006: Obstgarten in Eisenhofen bei Dachau (11.03.1990),
ehemaliges Torfstichgebiet bei Andechs (10.04.1992) und Lenggries
(31.07.2004).
Aktuelle Beobachtungen: April 2006: Donauauen bei Neuburg (ND) und
Ingolstadt (IN), Nöttinger Heide bei Geisenfeld (PAF), Pfünzer Forst (EI) und Gaymoos bei
Mettenheim (MÜ); Juli 2006: Rotter Forst (RO), Steinbergalm, etwa 950m (TS)
und Anlautertal bei Titting (EI); März 2007: M-Feldmoching, Schwarzhölzl (M), Isarauen bei Ismaning (M-L),
Mallertshofer Holz, Korbinianiwald und Schweizerholz bei Oberschleißheim (M-L), Feilenforst bei Geisenfeld
(PAF), Wettstetten, Waldrand (EI), Böhmfelder Forst (EI), Reisberg bei
Gaimersheim (EI) und Lechauen bei Kinsau (LL).
Obere Höhengrenze unbekannt, wohl bereits bei etwa 800m Höhe. Falter
überwintern, Raupe u.a. an Salweiden, Ulmen
und Obstbäumen. Wanderfalter, gerne in Auwäldern.
Flugzeit: 06.03. (2007) - 31.07. (2004)
Verbreitung: Anzahl MTB-Qu. Ges 30, BA 2, AV 5, T/S 16, FA 5
RL D: 3 RL By: 3
Einstufung in der Rote Liste nach aktuell deutlich positiver
Bestandsentwicklung völlig unpassend. Aufgrund der Lebensraumansprüche
generell geringe Gefährdung.
Nachsuche auf der Münchener Ebene wäre z.B. in folgenden Gebieten sinnvoll
und wünschenswert: Freisinger Moos, Isarauen bei Achering, Fussbergmoos, Amperauen bei Günding, Zengermoos,
Isarauen bei Freimann, Truderinger Wald und Kreuzlinger Forst (ehem. Pionierübungsgelände).
Großer Fuchs
München,
Schwarzhölzl (M), 06.03.2007
|
Tagpfauenauge (Inachis
io), Blütenbesuch auf Wasserdost
Oberschleißheim,
Torfeinfang (M-L), 05.08.1986
Inachis io (Tagpfauenauge)
Das Tagpfauenauge zählt neben dem
Kleinen Fuchs, dem Kleinen Kohlweißling und dem Rapsweißling heutzutage zu den häufigsten
Tagfalterarten und kommt von der Altmühl bis in die Hochlagen der Alpen
überall vor. Es profitiert von der Gülle-Landwirtschaft und der
vielerorts zu hohen Stickstoffbelastung der Umwelt. Eine der letzten Arten,
die in den weite Teile Oberbayerns dominierenden ausgeräumten
Agrarwüsten noch anzutreffen ist. Aufgrund ihrer hohen Mobilität können
sie auch in Siedlungsgebieten beobachtet werden. Die Häufigkeit
schwankt jedoch jahrweise stärker. So
2004 und 2005 evtl. als Folge des Hitzesommers 2003 etwas seltener, 2006
wieder deutliche Zunahme.
Die Falter
überwintern, eine Eiablagebeobachtung an Brennnessel vom 21.07.1994. Blütenbesuche
im Gebirgsbereich mehrfach in Anzahl an Allermannsharnisch und der
Alpen-Kratzdistel. Beliebteste Nektarpflanze im Flachland ist der
Wasserdost, das Schmetterlingswirtshaus im Walde.
Flugzeit:
|
18.02.
(1990)
|
-
|
27.10. (2006)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
2050
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
285
|
43
|
72
|
69
|
48
|
16
|
|
Rang:
|
8 (24/9/11/3/19)
|
Eigelege des Tagpfauenauges
an der Blattunterseite von Brennnessel
Palzing, Amperaue (FS), 21.07.1994
Raupen vom Tagpfauenauge an Brennessel
München, Schwarzhölzl (M), 27.05.2007
|
Raupen des Tagpfauenauges
Garching, Schleißheimer Kanal (M-L), 06.1986
Oberdingermoos (ED)
Lebensraum des Tagpfauenauges
Völlig überdüngter Teil des Erdinger
Mooses. Ehemaliges Torfstichgebiet. 1992 zum Naturschutzgebiet (NSG =
Notstandsgebiet ?) erklärt. Sämtliche Pfeifengras-Streuwiesen wurden in
den vergangenen Jahrzehnten sukzessive zu insgesamt mehrere Dutzend Hektar
umfassende stinkende Jagdfutterstellen. 1995 waren immerhin noch drei als eutrophierte Pfeifengraswiesenparzellen anzusprechende Reste (mit stark
bedrohten Pflanzen wie der Labkrautblättrigen Wiesenraute und dem Wohlriechendem Lauch) vorhanden, die
durch weitere Ablagerungen zwischenzeitlich zu Goldrutenreinbeständen
verkamen.
Seinerzeit vergaß auch das Blaukernauge noch auszusterben. Heutzutage
Massenbestände der Kanadischen Goldrute, des kaukasischen Riesenbärenklaus, von Brennnessel, Taubnessel
oder Holunder.
Und mit den Massenbeständen an Brennnesseln
nahmen Tagpfauenaugen, Admirale und Landkärtchen deutlich zu.
Wie auch an vielen anderen Orten:
Einfalt statt Vielfalt. Häufige Allerweltsarten statt bedrohter
Spezialisten.
Tagpfauenaugengetümmel an Astern im (außer Wanderfalter)
praktisch tagfalterfreien Donaumoos (ND), 15.10.2000
|
Kleiner Fuchs
Brunnenkopf, 1600m (GAP), 02.07.2006
Verbreitung des Kleinen Fuchses in Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)
Kleiner Fuchs
Moosburg an der Isar (FS), 22.06.2006
Raupe vom Kleinen Fuchs
Spitzsteinhaus, etwa 1200m (RO), 24.06.2006
Lebensraum des Kleinen Fuchses,
eine wilde Mülldeponie im geschützten Landschaftsbestandteil
bei Aschheim-Dornach (M-L)
|
Kleiner Fuchs
München,
Allacher Lohwald (M), 01.06.1985
Aglais urticae (Kleiner Fuchs)
Ganz Oberbayern, häufig und überall,
zahlreich selbst in den Hochlagen der Alpen. Etwas seltener im
nördlichen Oberbayern. Wenig standorttreu und deshalb auch in Siedlungsgebieten anzutreffen. Profitiert wie das Tagpfauenauge
von der heutigen Stickstoffbelastung infolge der "modernen"
Landwirtschaft. Im Gebirge typisch für Lägerfluren im Umfeld der Almen. Zwei
Generationen pro Jahr. Überwintert als Falter. Eine Eiablagebeobachtung
an Brennnessel vom 23.04.1999 an einem besonnten, durch angrenzenden
Maisacker eutrophierten Waldrand. Des weiteren mehrere Raupenfunde und ein
Puppenfund vom Juni 1986. Besonders breites Nahrungsspektrum, von Weidenkätzchen
im Frühjahr bis zu den Silberdisteln im Herbst, im Alpenraum oft in
großer Zahl auf der Alpen-Kratzdistel (Cirsium spinosissimum).
Späteste Beobachtung eines aktiven Falters vor 2006 vom 15.10. (2000)
Flugzeit:
|
16.02. (1998)
|
-
|
19.11. (2006)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
2384
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
290
|
64
|
82
|
73
|
24
|
14
|
|
Rang:
|
6 (1/6/9/19/22)
|
Kleiner Fuchs
Tuntenhausen, Thanner Filz (RO), 20.06.2006
Raupe des Kleinen Fuchses
Aschheim, Birkenhof (M-L), Mai 1986
In den Alpen bei Bergtouren nicht wegzudenken,
hier ein Kl. Fuchs auf Silberdistel
unterhalb des Heimgarten-Gipfels (TÖL), 03.10.1987
|
'
C-Falter (Polygonia c-album),
Blütenbesuch an Acker-Kratzdistel
Oberschleißheim, Schweizerholz
(M-L), 10.08.1987
Polygonia c-album (C-Falter)
In Oberbayern in weitester Verbreitung,
selbst in den Landkreisen DAH, ED, MÜ und im Stadtgebiet RO wohl noch flächendeckend zu finden.
Häufigkeit jedoch jahrweise stärker schwankend. Schwerpunkt in den Flussauen. Eiablagebeobachtungen vom
04.05.1996 und 24.04.2006 an Brennnessel. Die Raupe lebt auch an z.B. Salweiden und Ulmen,
Überwinterung im Falterstadium. Blütenbesuche sind eher selten, beobachtet v.a.
an blühenden Weiden, auf Wasserdost, Weidenblättrigem Ochsenauge und Wasserminze, ein
Falter des weiteren rüsselnd an einer toten Maus. 2006 und im Frühjahr
2007 auffallend häufig.
Letzte Beobachtung in einem Kalenderjahr vor 2006 war der 05.10. (1991).
Flugzeit:
|
21.02.
(1998/2007)
|
-
|
27.10.
(2006)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
2050
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
218
|
34
|
45
|
50
|
30
|
17
|
|
Rang:
|
20
(34/28/23/13/14)
|
C-Falter, Puppe
Purbach, Angergraben (Burgenland), 29.05.1996
C-Falter, Unterseite mit weißem C
Garching, Isarauen (M-L), 07.1986
|
C-Falter an Kot mitten auf der Straße
Wachenzell (EI), 09.07.2006
C-Falter
Schliersee (MB), 30.09.2006
C-Falter in Sonnenblume rüsselnd
Eching, Echinger Lohe (FS), 09.1984
|
Admiral, Raupe
München,
Gleisdreieck Ost (M), 03.09.2006
Admiral
Oberammergau (GAP), 15.10.2006
Admiral (Vanessa atalanta)
Blütenbesuch an Wasserdost
München,
Schwarzhölzl (M), 15.08.1992
Admiral, Raupe
München, Schwarzhölzl (M), 27.05.2007
|
Admiral
Oberschleißheim,
Korbinianiwald (M-L), 18.07.2006
Vanessa atalanta
(Admiral)
Wanderfalter. Regelmäßig aus dem Süden
einfliegend, gewöhnlich im Juni, frühe Beobachtungen offenbar überwinternder
Tiere im April 1993 sowie im März und April 1998. Am häufigsten im
Spätsommer. Sowohl im Offenland,
z.B. in degradierten Mooren, als auch in den Wäldern (v.a. Auen). Raupe
an Brennnesseln. Die Falter saugen sehr gerne an Wasserdost und Fallobst.
Im milden Winter 2006/07 etliche Nachweise überwinternder Tiere.
Nachweise pro Jahr aus Oberbayern:
1990/5 1991/6 1992/25 1993/14 1994/28
1995/26 1996/11 1997/28 1998/47 1999/23 2000/41
2001/75 2002/41 2003/93 2004/27 2005/91
Die früheste Beobachtung vor dem extrem milden "Winter" 2006 / 2007
stammte vom 28.03. (1998), die späteste vom 03.11. (1994)
Flugzeit:
|
16.02. (2007)
|
-
|
08.12. (2006)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
2384
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
243
|
53
|
66
|
69
|
28
|
7
|
|
Rang:
|
13 (7/15/11/15/-)
|
Admiral
Eching, Echinger Lohe (FS), 09.1984
|
Distelfalter
Friedergries (GAP), 09.09.2006
Vanessa cardui
(Distelfalter)
Wanderfalter. Regelmäßig aus dem Süden
einfliegend. 1988 und 1998 bereits Ende April erste einfliegende Falter. 2003 Mitte Mai bis Mitte Juni extrem
zahlreicher Ein- und Durchflug. 2005 kaum beobachtet. 2006 wiederum extrem
zahlreicher Ein- und Durchflug, erste Sichtung am 06.05. bei Eching. Am
19.05.2006 dann extrem starker Ein- und Durchflug Rtg. NNO im Raum Bad
Aibling (RO), ebenso am 22.-24.05.2006 im Raum München (Rtg. NNO, wiederum
mehrere Hundert Falter).
Im Oktober
2006 Beobachtungen frisch geschlüpfter Falter, ebenso Raupenfunde. Nutzt sowohl als Raupe als auch im
Falterstadium ein breites Pflanzenspektrum, bevorzugt Disteln,
Flockenblumen und Natternkopf.
Der 11.07.2006 (München, Theresienwiese):
In gesamt 2 Stunden mal stärkerer, mal schwacher relativ bodennaher und
unterschiedlich zügiger Durchflug nach W bzw. WSW, insgesamt zwischen 13
und 15 Uhr über 150 (eher 200) Falter (in einer Viertelstunde max. 29).
Durchwegs frisch, soweit erkennbar, auch Gegenverkehr (etwa 20 nach O).
Durchwegs zielstrebig, alle von der Innenstadt kommend über die
Oktoberfestwiese fliegend, die kleine Böschung erklimmend, durch die
Linden durch oder darüber hinweg und dann weiter über die heutige ehem.
Messestadt, alle in die selbe Richtung (mehr WSW als W). Beim
anschließenden Gang über die Theresienwiese etliche weitere Falter auf den
Schotterflächen. Die Festwiese wird gesäumt von mehreren Hundert
Lindenbäumen. Es fand sich kaum einer ohne Distelfalter, max. zählte ich
an einer einzigen Linde über 20 Falter. Ergibt insgesamt irgendwas
jenseits der 500 oder 1000, durchwegs frisch...
Nachweise pro Jahr aus Oberbayern:
1990/7 1991/7 1992/32 1993/3 1994/27
1995/57 1996/83 1997/3 1998/31 1999/21 2000/33
2001/43 2002/55 2003/274 2004/50 2005/7
Die späteste Beobachtung vor dem Herbst 2006 datierte
vom 22.09. (1991). Diese 15 Jahre lang haltende Marke wurde 2006 um mehr
als einen Monat übertroffen !
Flugzeit:
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21.04. (2000)
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-
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26.10.
(2006)
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Höhenverbreitung:
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-
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2384
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Verbreitung:
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Ges
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BA
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AV
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SP
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UH
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FA
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250
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47
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68
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69
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19
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8
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Rang:
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15 (13/12/11/23/-)
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Distelfalter
(Vanessa cardui)
Blütenbesuch an Skabiosen-Flockenblume
Eching,
Garchinger
Heide (FS), 05.08.1990
Distelfalter
Pähl, Hartkapelle (WM), 07.06.1992
Distelfalter an Gelber
Skabiose
Oberschleißheim,
Hochmuttinger Heide (M-L), 13.08.2006
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Raupen vom Landkärtchen
an der Blattunterseite von Brennnessel
Geisenfeld,
Nöttinger Heide (PAF), 17.06.2006
Landkärtchen (Araschnia levana),
Falter der 2. Generation
Unterschleißheim, Riedmoos (M-L), 13.07.1999
Landkärtchen
(Araschnia levana), Zwischenform
Blütenbesuch auf Wasserdost
Oberschleißheim,
Regattastrecke (M-L), 04.08.1986
Weibchen des Landkärtchens bei der
Eiablage
an die Blattunterseite einer Brennnessel
Königsdorf (TÖL), 25.05.1999
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Landkärtchen, Weibchen
Königsdorf (TÖL), 25.05.1999
Araschnia levana (Landkärtchen)
In weitester Verbreitung, eine der häufigsten
Tagfalterarten Oberbayerns. In degradierten Mooren, z.B. im Dachauer und
Erdinger Moos, oft in großer Anzahl infolge der starken Nährstoffbelastung
durch die Landwirtschaft oder auch Jagd-Futterstellen. Im Alpenraum deutlich
seltener, dort weitgehend auf die Tallagen beschränkt. Zwei Generationen pro Jahr,
April - Mai und wieder im Juli - August. Eifunde am 17.07.1994, Eiablagebeobachtungen vom 09.06.1997 und 25.05.1999, an Brennnessel. Die
Falter der 1. Generation besuchen u.a. Schlehen-, Berberitze-,
Traubenkirsche- und Weißdornblüten, die 2. Gen. Wasserdost und Majoran.
Im Hochsommer gerne an feuchten Wegstellen und Tier-Exkrementen.
Flugzeit: 31.03. (1998) - 21.09. (1991)
Höhenverbreitung: bis 1813m
Verbreitung: Anz MTB-Qu. Ges 245, BA 13, AV 70, SP 74, UH 48, FA 20
Rang: 9 (-/10/7/3/9)
Raupen vom Landkärtchen
Hexenagger, Wacholdertal, eutrophierter Hangfuß (EI), 09.09.2006
Landkärtchen in Massen
Pfaffinger Filz (RO), 14.07.2006
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